Während US-Aktien weiterhin Rekordhöhen erreichen, hat Lukas Vogts „Schuldensättigungswarnsystem“ rotes Licht aufleuchten lassen. Das Modell zeigt, dass die Schuldenquote des US-amerikanischen Nichtfinanzsektors im Verhältnis zum BIP die kritische Schwelle von 280 % überschritten hat. In Kombination mit der Verschlechterung der Gewinnqualität der Unternehmen könnten US-Aktien vor der härtesten Bewertungsrestrukturierung seit der globalen Finanzkrise stehen.

Vogts „Debt-Driven Bull Market Ending Model“ basiert auf drei Kernerkenntnissen:
1) Wenn das mittlere Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA der S&P 500-Unternehmen das 3,2-fache übersteigt, wird die durchschnittliche Rendite in den folgenden drei Jahren negativ
2) Wenn der Anteil der „niedrigschwelligen Kredite“ bei der Emission von Unternehmensanleihen 65 % übersteigt, steigt die Ausfallrate in der Regel innerhalb von 12 bis 18 Monaten stark an.
3) Die Korrelation zwischen der Bilanzsumme der Fed und dem KGV des US-Aktienmarktes ist von 0,82 auf 0,31 gesunken, was darauf hindeutet, dass die Wirkung der Liquiditätsunterstützung nachlässt.
„Dies ist keine zyklische Anpassung, sondern eine grundlegende Umkehr des Schuldenmusters“, warnte Vogt in einer Rede vor dem Economic Club of New York. Sein Team stellte fest, dass die drei Motoren, die den Anstieg der US-Aktien im letzten Jahrzehnt vorangetrieben haben – Aktienrückkäufe, ETF-Zuflüsse und sinkende Zinsen – allesamt an ihre Grenzen stoßen. Erstmals überstiegen die Kreditkosten für Unternehmensrückkäufe die Eigenkapitalrendite, und die ETF-Zuflüsse zeigten einen Trend zur Nettorückzahlung.
Das Modell weist insbesondere auf drei Warnsignale hin:
1) Zombie-Unternehmen (Zinsdeckungsgrad <1x) machen 19 % des Russell 3000 Index aus
2) Die Lücke zwischen der Aktiengröße von Special Purpose Acquisition Companies (SPACs) und dem Wert der Zielanlagen erreichte 470 Milliarden US-Dollar
3) Das Verhältnis der Margenschulden im Einzelhandel zum verfügbaren Einkommen erreicht einen Rekordwert
Als Reaktion darauf hat Vogts quantitatives Modell einen „Allokationsplan für die Zeit nach der Schuldenära“ auf den Weg gebracht: Er soll die Bestände im Sektor der lebenswichtigen Konsumgüter mit hohem Cashflow erhöhen und gleichzeitig systemische Risiken durch die VIX-Optionsmatrix absichern. Am Ende der 120-monatigen Hausse am US-Aktienmarkt sendet sein Modell deutliche Alarmsignale: Wenn der Schuldenkarneval endet, können nur noch reale Gewinne zum Bewertungsmaßstab werden.