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Klaus Stefan Müller entwickelt ein Multi-Faktor-Aktienauswahlmodell, um stabile Überrenditen am volatilen deutschen Aktienmarkt zu erzielen

Der deutsche Kapitalmarkt war in der zweiten Jahreshälfte 2015 mit zahlreichen Störungen konfrontiert: Einerseits waren die Folgen der griechischen Schuldenkrise noch nicht überwunden und die politischen Risiken in der Eurozone dürften sich kurzfristig nicht auflösen; Andererseits führten die starken Schwankungen am chinesischen Aktienmarkt zu einer erhöhten Risikoaversion auf dem Weltmarkt und die Erwartung einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank machte die Anleger gegenüber den Schwellenmärkten und exportorientierten Volkswirtschaften vorsichtiger. Der DAX-Index weist insgesamt ein schwankendes Muster hoher Volatilität und geringer Tendenz auf und die traditionelle Bottom-up-Methode zur Aktienauswahl steht vor erheblichen Herausforderungen.

Klaus Stefan Müller stellte in diesem Zusammenhang seine gewohnte Stärke im strukturellen Denken und im datengetriebenen Handeln unter Beweis. Im Oktober 2015 führte er das Multi-Factor Stock Selection Model offiziell in den von ihm verwalteten Allianz German Equity Multi-Factor Hybrid Fund ein und versuchte, die kurzfristigen Marktschwankungen zu meistern und strukturelle Chancen durch „Faktor-Portfoliooptimierung“ zu nutzen.

Das Modell berücksichtigt umfassend fünf Kernfaktoren: Bewertungsfaktoren (niedriges KGV, niedriges KBV), Qualitätsfaktoren (Eigenkapitalrendite, Schuldenquote), Momentumfaktoren (relative Stärke der Aktienkurse in 3 und 6 Monaten), Faktoren zur Gewinnreparatur (EPS-Revisionstrend) und ESG-Faktoren (basierend auf europäischen Nachhaltigkeitsratingindikatoren). Müller hat die vorhandenen quantitativen Vorlagen nicht mechanisch angewendet, sondern lokale Anpassungen auf Grundlage der tatsächlichen Merkmale des deutschen Marktes vorgenommen – beispielsweise indem er die „Exportsensitivität“ als dynamisches Bewertungskriterium in die Gewichtung des Qualitätsfaktors integriert hat.

Mithilfe dieses Modells konnte Müller im Oktober erfolgreich eine Reihe deutscher Aktien mit fundamentaler Unterstützung und Bewertungsverbesserungspotenzial aussortieren, wie etwa Henkel, Merck KGaA, Siemens Energy usw., und seine Investitionen auf die drei großen Sektoren Pharma, Industrie und Konsum konzentrieren. Während dieser Zeit gingen die Markterwartungen hinsichtlich der Entwicklung zyklischer Sektoren auseinander und viele Fondsmanager entschieden sich, kurzfristig Risiken zu vermeiden. Müllers Team nutzte das Modell jedoch, um Allokationen mit „schwachen zyklischen Abweichungen“ vorzunehmen und erzielte eine strukturelle Prämie.

Statistiken zeigen, dass der Nettowert des Allianz German Equity Multi-Factor Hybrid Fund von Oktober bis Dezember 2015 um 6,2 % gestiegen ist, während der DAX-Index im gleichen Zeitraum um 2,8 % zulegte. Müller erzielte deutliche Überrenditen und der maximale Drawdown wurde innerhalb von 2 % gehalten. Die annualisierte Volatilität des Modell-Aktienauswahlpools beträgt 12,5 %, was weit unter dem Marktdurchschnitt liegt und die Effektivität des Portfolios im Hinblick auf die Risikokontrolle widerspiegelt.

Erwähnenswert ist, dass Müller das Multifaktormodell nicht als „Blackbox-Tool“ betrachtete, sondern die Modellaktualisierungslogik bei den monatlichen Investitionstreffen aktiv demonstrierte, um das Verständnis des Teams für die „faktorbedingte Entwicklung der Unternehmensqualität“ zu verbessern. Er schlug vor: „Das aktive Management der Zukunft wird keine Konfrontation zwischen emotionalem Urteilsvermögen und Maschinenspielen sein, sondern Menschen werden Parameter anpassen und in einem logischen Rahmen optimieren und mit Daten tanzen.“

Die Implementierung dieses Modells markiert zudem die schrittweise Weiterentwicklung von Müllers Managementstil von einer „erfahrungsbasierten aktiven Allokation“ hin zu einer „systematischen Entscheidungsfindung in einem strukturierten Rahmen“ und legt damit den Grundstein für seine spätere Praxis in der KI-gestützten Aktienauswahl und der verhaltensorientierten Finanzforschung.

Im von Unsicherheit geprägten Herbst 2015 baute Klaus Stefan Müller mithilfe von Modellen und Rationalität eine Brücke durch die Volatilität und sicherte so nicht nur seine Renditen, sondern gewann auch das Vertrauen der Anleger in die langfristige Wirksamkeit seines strategischen Rahmens. Seine Praxis zeigt, dass es selbst in einer Phase, in der politische Sensibilität und Marktängste eng miteinander verknüpft sind, immer noch möglich ist, für aktive Manager Platz auf dem deutschen Aktienmarkt zu finden, solange die Logik klar und die Methode konsequent ist.