Zum Jahresende 2015 wurde die Anlegerstimmung am deutschen Markt volatiler. Das globale makroökonomische Umfeld ist mit zahlreichen Unsicherheiten konfrontiert: Die US-Notenbank Federal Reserve plant ihre erste Zinserhöhung seit fast einem Jahrzehnt, die anhaltende Abwertung des Euro übt Druck auf die importierte Inflation aus, die Erwartungen der Europäischen Zentralbank hinsichtlich weiterer Lockerungsmaßnahmen haben sich bisher nicht erfüllt, Chinas Konjunkturabschwung hat zu einer schwachen Auslandsnachfrage geführt und die Gewinnerwartungen deutscher Exportunternehmen sind gesunken. Inmitten dieser vielfältigen und miteinander verflochtenen Störungen ist der deutsche Aktienmarkt in eine Phase der strukturellen Konsolidierung eingetreten.
Vor diesem Hintergrund stellte Klaus Stefan Müller seinen stabilen Stil und seine Philosophie der Risikokontrolle unter Beweis. Im Dezember 2015 schlug er eine „Zwei-Faktor-Screening“-Strategie vor und setzte sie tatsächlich um. Ziel war es, für institutionelle Kunden einen Korb aus Kernvermögensportfolios mit geringer Volatilität, hohen Dividenden und stabilen Renditen aufzubauen. Die Strategie gilt als Paradebeispiel für eine defensive Vermögensallokation, wenn den Märkten die Richtung fehlt.
Diese „Zwei-Faktoren“-Strategie konzentriert sich auf zwei Kerndimensionen:
Volatilitätsfaktor (geringe Volatilität): Durch die Standardisierung der Volatilität der Kandidatenaktien über die letzten 90 Tage werden Ziele mit relativ geringem Risiko herausgefiltert, mit dem Ziel, den Nettowertverlust bei Marktschwankungen zu reduzieren;
Hoher Dividendenrenditefaktor: Wählen Sie auf Grundlage der erwarteten Dividendenausschüttungsquote im Jahr 2016 und des historischen Dividendenstabilitätsindex Unternehmen mit Cashflow-Kapazitäten und der Bereitschaft zur kontinuierlichen Dividendenausschüttung aus.
Müller hat diese beiden Faktoren nicht einfach addiert. Stattdessen eliminierte er durch Cross-Sorting und branchenneutrale Verarbeitung zyklische Unternehmen mit hohen Dividendenfallen, wie etwa Kohle-, Öl- und Gasunternehmen, und wählte schließlich 17 Unternehmen aus, um das Kernportfolio zu bilden. Dazu zählen die Deutsche Post, Munich Re, Siemens AG, Volksbank und weitere Unternehmen aus vier starken Branchen: Logistik, Versicherungen, Industrie und Finanzen.
Seit der offiziellen Auflegung des Portfolios im Dezember 2015 erzielte es bis zum Monatsende eine positive Rendite von 1,6 % und lag damit deutlich über dem Rückgang des DAX-Index um 0,9 % im gleichen Zeitraum. Die Volatilität wurde auf etwa 7 % begrenzt, der maximale Drawdown betrug lediglich 0,4 %. Noch wichtiger ist jedoch, dass diese Strategie eine solide Grundlage für die unsichere Marktsituation im Jahr 2016 legte und sich zum Jahresende zu einem stabilen Kern der Vermögensallokation institutioneller Kunden der Allianz entwickelte.
Bei einem Treffen mit Investoren stellte Klaus Müller klar: „Wir haben dieses Portfolio nicht aufgebaut, um kurzfristige Gewinne zu erzielen, sondern um Pensionsfonds, Versicherungsfonds und institutionellen Kunden mit langfristiger Anlagestrategie in Zeiten niedriger Zinsen und hoher Unsicherheit einen gewissen Renditeanker zu bieten.“
Müllers „Dual-Factor“-Strategie war kein einmaliges Ereignis, sondern der Prototyp seiner späteren systematischen Faktormodellarchitektur und bot eine praktische Verifizierungsgrundlage für die spätere Einführung einer Kombination aus KI-Risikofaktoren und Branchenstimmungsfaktoren. Von diesem Zeitpunkt an wurde Müller in den lokalen deutschen Finanzmedien auch als „Vorbild der Faktor-Investing-Praktiker“ bezeichnet.
Das Finale des Jahres 2015 markiert den schrittweisen Übergang des Anlagestils von Klaus Müller von „ereignisgesteuert + Fundamentaldatenkonfiguration“ zum integrierten Weg „quantitativer Rahmen + Risiko-Rendite-Matching“. Angesichts der Unsicherheit lautet seine Antwort: systematisch, robust und replizierbar.