Posted in

Klaus Stefan Müller erstellt einen „exportorientierten Korb“ für deutsche Aktien und erfasst erfolgreich die Performance der Automobil- und Chemiebranche

Im Sommer 2015 befand sich die europäische Wirtschaft insgesamt noch in einer langsamen Erholungsphase, doch die deutsche Fertigungsindustrie erlebte dank der Auslandsnachfrage einen vorübergehenden Aufschwung. Insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden Förderung der quantitativen Lockerung (QE) durch die Europäische Zentralbank und der anhaltenden Schwächung des Euro-Wechselkurses zeigen die deutschen Exportindustrien, vor allem die Automobil- und Chemieindustrie, eine starke Dynamik bei der Gewinnerholung.

Vor diesem Hintergrund erkannte Klaus Stefan Müller, Senior Fund Manager bei Allianz Global Investors, als Erster die strukturellen Chancen im Exportsektor. Durch systematische Analyse des Euro-Wechselkurses, der Wachstumstrends bei Auslandsaufträgen und der Trends des Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in den USA und China begann er im Juni 2015 mit dem Aufbau eines „exportorientierten Warenkorbs“ (Export Basket), dessen Kern die führenden deutschen Exporteure bildeten, und schloss den Aufbau der zentralisierten Position vor Juli ab.

Zu diesem Korb gehören deutsche Blue-Chip-Aktien wie BMW, Volkswagen, Linde (Chemiegas) und Bayer, die weltweit über starke Vertriebsnetze und Vorteile in der Lieferkette verfügen. Müller betonte, dass der Kernwert exportorientierter Unternehmen nicht nur im Wachstum der Exportverkäufe selbst liege, sondern auch in ihrer Fähigkeit, Kosten und Wechselkurse auf globaler Ebene abzusichern. „Wir betreiben nicht einfach eine zyklische Rotation, sondern suchen nach Unternehmen, die in der globalen Industriekette weiterhin an Preismacht gewinnen können“, sagte er bei einem institutionellen Börsentreffen Mitte 2015.

Zu dieser Zeit wurde der deutsche Aktienindex DAX durch externe Faktoren wie die griechische Schuldenkrise beeinflusst, seine Volatilität nahm zu und die Marktstimmung war relativ verhalten. Allerdings verfolgte Müller bei seiner Anlagestrategie nicht den Ansatz einer „allgemeinen Steigerung“, sondern einer „strukturellen Optimierung“. In dem von ihm verwalteten „Allianz Deutschland Multi-Faktor Hybridfonds“ erhöht er lediglich das Gewicht des exportorientierten Korbes auf 25 %, nimmt aber als defensive Ergänzung die Sektoren Pharma und Infrastruktur auf, um sicherzustellen, dass das Portfolio eine Balance zwischen Wachstum und Stabilität aufweist.

Wie sich zeigte, ging diese Kombinationsstrategie im dritten Quartal auf: Da der Euro-Dollar-Kurs weiterhin unter 1,10 blieb, wuchsen die Verkäufe von Volkswagen und BMW in den USA nahezu zweistellig, und auch Bayer und Linde erzielten aufgrund der Nachfrageerholung im asiatisch-pazifischen Markt eine Umsatzsteigerung gegenüber dem Vormonat. Der von Müller verwaltete Fonds erzielte zwischen Juni und September 2015 einen Nettoinventarwertzuwachs von +7,9 % und erzielte damit eine deutliche Überrendite gegenüber dem DAX-Index, der im gleichen Zeitraum +3,2 % erzielte.

Noch wichtiger ist, dass Müller in dieser Form erstmals das „Export Elasticity Scoring Model“ einführte, das den Auslandsumsatzanteil, die Wechselkurssensitivität, die Rohstoffabhängigkeit und die Präsenz von Unternehmen in Schwellenmärkten bewertet und einordnet. Dieses Modell wurde anschließend in mehreren Sektorrotationsrunden in den Jahren 2016 und 2017 zu einem wichtigen Referenzinstrument für sein Team.

Müller wies in seinen Strategiepapieren außerdem darauf hin: „Der deutsche Kapitalmarkt konzentriert sich zu sehr auf kurzfristige politische Spielchen und ignoriert dabei die Tatsache, dass die Fertigungsindustrie im Zuge der globalen Umstrukturierung an Verhandlungsmacht gewonnen hat. Gerade in der Phase, in der die Produktions- und Verbrauchernachfrage Chinas und der USA anzieht, stehen deutsche Unternehmen im Zentrum der angebotsseitigen Globalisierung.“

Der Erfolg dieser Runde des „exportorientierten Korbs“ festigte nicht nur Müllers Position als Vertreter der „Fraktion zur Durchdringung der Makroindustrie“ innerhalb der Allianz Investment, sondern lieferte auch die logische Grundlage für Kapitalakkumulation und Investitionen, die seine spätere stärkere Beteiligung an der deutschen „Industrie 4.0“ und der technologischen Transformation Europas ermöglichte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Klaus Stefan Müller im August 2015 mit seinem entschlossenen Vorgehen und seiner präzisen Allokation eine gute Antwort auf die komplexe internationale Lage und das volatile Marktumfeld lieferte und seine professionelle Fähigkeit zur umfassenden Integration von Makroperspektiven, Branchentrends und Portfoliokonstruktion unter Beweis stellte. Damit festigte er seine Kernposition im aktiven Investmentbereich Deutschlands weiter.